Sylvia Ashton-Warner zum 116. Geburtstag (17.12.1908 – 28.4.1984)
Nach Aitmatows ´Der este Lehrer´ rangiert Sylvia Ashton-Warners ´Teacher´ (1986, 1963, New York, Touchstone) zuvorderst unter des Alten Lieblingsbüchern über den Lehrberuf.
Mit Ashton-Warner teilt der Alte im besten Falle die Herkunft aus einer nicht sehr begüterten Mittelstandsfamilie.
Warum also blättert er immer wieder in diesem Bericht einer englischen Lehrerin, die nichts dazu prädestinierte, in das Leben von Maori-Kindern einzugreifen?
Herbert Read schreibt in seinem Vorwort, dass Ashton-Warner Lehren und Lernen als einen organischen Prozess begreift, in dem die Lehrerin eine Art sensible Vernachlässigung (´sensitive neglect´) walten lässt. Die Lehrerin bringt somit die Geduld und die Weisheit auf, die Ressourcen der Kinder anzuzapfen, aktiv hinzuhören, zu beobachten, achtsam zu sein und abzuwarten, bis die Kinder ihre Gedankenflüge offenbaren.
Wie nun findet Sylvia Ashton-Warner Zugang zu den Herzen und Köpfen ihrer Maori-Schützlinge?
Über die ´key words´(oder ´key vocabulary´), welche jedem einzelnen Kind zuallereigenst und dadurch erst sinnstiftend im Kontext des Lesen- und Schreibenlernens sind:
«No time is too long to spend talking to a child to find out his key words, the key that unlocks himself, for in them is the secret of reading, the realisation that words can have intense meaning. Words having no emotional significance to him, no instinctive meaning, could be an imposition, doing him more harm than not teaching him at all. They may teach him words that mean nothing and that reading is undesirable.» (p. 44)
Schlüsselwörter, Schlüsselsätze, Schlüsselerlebnisse eröffnen allen Kindern einen bedeutungsvollen, sinnbestimmten Weg ins Lesen und Schreiben. Schreibwerkstätten und begleitende ästhetische Transformationen bilden stützende und institutionaliserte pädagogísche Eckpfeiler für das Hineinwachsen in die Faszination der (Schrift)sprache.
Doch lesen Sie selbst!
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