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Harold Rosen zum Todestag (25.6.1919 – 31.7.2008)

von Taccuino Del Vecchio | 31/07/2025 | Die Notizen des Alten | 0 Kommentare

Harold Rosen ist der Vater des Poeten Michael Rosen, der in diesem Blog bereits gewürdigt wurde.
Er hat einst an der Alma Mater des Alten, dem Londoner Institute of Education, mit gleichgesinnten Sprachforschern wie James Britton und Margaret Meek besonders im Bereich des Narrativen, des ´Storytelling´ und des Sprachenlehrens und -lernens geforscht und gewirkt.

Zusammen mit seiner Frau Connie hat Harold Rosen 1973 The Language of Primary School Children. London, Penguin. veröffentlicht, ein für den Alten sehr instruktives Werk. Darin fordern beide im Kontext des Sprachenlernens:
«(…) giving children time to develop thoughts, ideas, systems of work and learning situations of their own, and leaving them unharried and unhurried to work at their own pace.» (p. 27)

In solchen Situationen benötigen die Kinder das Ohr des Lehrers. Er ist die wichtigste, weil fähigste Anlaufstelle, wenn es um die eigenständig verfassten Texte (im weitesten Sinn) der Kinder geht:
«(…) the young child needs a reader whose function will be much the same as someone he talks to; the teacher must be the audience. Later on his classmates can become the vocal readers when their reading is up to it and their social development motivates them (…). Nevertheless, the best possible teacher is a very limited audience and cannot on her own represent the adjustments which different audiences demand from us.»
(p. 138)

Der folgende Auszug gehört für den Alten zu den wichtigsten Einflüssen seiner Lektüren am Institute of Education:
«The dynamo, the power for any kind of learning is the feeling quality invested in it and no amount of drills can be a substitute for the sympathy between child and adult and book.» (p. 164)

Die durch die Arbeitsmaterialien des Ministeriums vorgegebenen grammatikalischen Drills und Übungen töten diese möglichen Gefühlsintensitäten, ja lasssen sie gar nicht aufkommen.

Das Ohr für die Kinder und das gefühlvolle Gespräch mit den Kindern über ihre ästhetischen Gestaltungen, Produktionen, auditiven und schriftlichen sowie multimodalen Texten ermöglichen – genau wie auf sketchblog.lu – ein kollektives Gedächtnis oder Archiv, welches beständig diskutiert, erweitert, verändert und ktiitisiert werden kann.
Das findet auch Harold Rosen:
« A memory becomes collective because it emerges from the constant negotiation of conversation.» (1998) Speaking from Memory: The Study of Autobiographical Discourse. Oakhill, Trentham Books. (p. 132)

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