Bob Dylan zum 84. Geburtstag (24.5.1941)
Ein Mann für alle Lebenslagen
Die Lieder Bob Dylans mit ihrer eigenartigen, ja einzigartigen Poetik haben den Alten sein ganzes Leben lang in allen Lebenslagen – und besonders in seinem pädagogischen Handeln und Bestreben – begleitet, aufgeklärt, geleitet, getröstet und ermutigt, wenn auch manchmal geärgert.
Dieses Plattencover erinnert den Alten an längst vergangene, hoffnungsfrohe Zeiten. Es mag gar eine Ikone einer bestimmten Ära sein. Überhaupt, wo sind die schönen Plattencover hin?
Wenn der Alte nach zermürbendem Schulalltagstrott und einigermaßen überwundenen Disziplinschwierigkeiten in seinen Fiat 125 stieg, das Dorf und seine Arbeitsstelle verließ, ertönte bereits im Greiveldinger Wald ´One too may mornings´ von Bob Dylan.
Diese 158 Sekunden genügten, um den Alten wieder in den normalen Alltag zurückzuführen, vielleicht durch die etwas nostalgische Erinnerung daran, daß man trotz guter Kollegen doch stets einsam und allein seine Probleme meistern muß.
Der Song setzte eine klare Trennungslinie zwischen den Sorgen im Berufsleben und dem Wiedereintauchen in einen (doch etwas) geregelten, persönlichen Lebensraum.
Tag für Tag mußte der Alte die Scherben, die der Schulalltag angerichtet hatte, wieder zusammenflicken, um den nächsten Tag wenigstens mit etwas Mut anzugehen.
Dabei halfen dieser Song und sein Begleiter ´Boots of Spanish Leather´.
Dylans spröde, karge Gitarre zur etwas zitternden, nuancierten Stimme hört man hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Ox42QVcfTtI
Bis heute hört sich der Alte diesen Song in ruhigen und schwierigen Stunden an, erinnert sich an seine Lehrerlaufbahn, die dank Bob Dylans Hilfe ja eigentlich im Guten endete.
Bob Dylans Texte enthalten von der ersten Platte an Aufweckrufe in unserer gottverlassenen Zeit (nach diesem Gott hat Dylan selbst ja lange gesucht, dabei eher miese Texte geschrieben), die uns stets an das Absurde, das Vergängliche und das Nichtige unseres Daseins auf unserem schönen Planeten erinnern.
Unvergleichlich seine Zeile:
I was born and I´ll die here – against my will.
Genau wie:
Time is a jet plane, it moves too fast.
Damit ist schon alles gesagt, findet der Alte, knapper und präziser geht es nimmer.
Nach einer schweren Herzerkrankung veröffentliche Bob Dylan 1997 das Album ´Time Out of Mind´mit dem Song ´It´s not dark yet´:
Dylan setzt gleich am Anfang den Ton:
My solace has turned into steel.
Der Alte hat lange darauf gewartet, daß dem Sängerpoeten Bob Dylan der Nobelpreis für Litaratur zugesprochen würde. Schließlich hat es dann doch noch geklappt.
Wie ein Geigerzähler hat Bob Dylan im Leben des Alten den Zeitgeist getroffen, Verantwortung übernommen und das Beste gegeben.
Danke Bob, daß du mein Begleiter in guten wie in schlimmen Lebenslagen bist.
Ad multos annos!
Und nicht vergessen in unserer jetzigen, ach so düsteren Zeit:
It´s not dark yet, but it´s getting there.
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