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Frank McCourt zum Geburtstag (19.8.1930 – 19.7.2009)

von Taccuino Del Vecchio | 19/08/2025 | Die Notizen des Alten | 0 Kommentare

Zu Beginn, ein Trailer:

Der Alte hat bei Frank McCourt, der den autobiografischen Roman Die Asche meiner Mutter über sein Aufwachsen in Irland geschrieben hat, sehr gerne in seinen Erinnerungen gelesen.

Weil Frank McCourt fast 30 Jahre als Lehrer mit sogenannten schwierigen Klassen regelmäßig gearbeitet hat, finden sich Parallelen zu des Alten Erfahrungen.

Der Alte teilt mit Frank McCourt dessen Einsichten über das Unterrichten, die beispielhaft für angehende und praktizierende Lehrpersönlichkeiten sind:

«Unterrichten bedeutet Neuigkeiten bringen. (…) Man muß im Klassenzimmer seinen eigenen Weg finden. Man muß sich selbst finden. Man muß seinen eigenen Stil, seine eigenen Methoden entwickeln. Man muß die Wahrheit sagen, sonst wird man ertappt.»
(2006) Tag und Nacht und auch im Sommer. Erinnerungen. München, Luchterhand.
(S. 107, 149)

Hier erzählt Frank McCourt über seine Karriere als Lehrer in New York und wie Lehrpersonen sich zusammen mit den Kindern entwickeln können:

Der Alte teilt auch Frank McCourts Ansichten übers Schreiben und über die notwendigen Strategien, um den Schreibprozess zu institutionaliseren:

«Ihr schreibt immer, jeden Augenblick eures Lebens. Sogar in euren Träumen schreibt ihr. Auf den Gängen dieser Schule trefft ihr verschiedene Leute, und ihr schreibt im Geiste wie wild drauflos. Da ist der Rektor. Ihr müßt eine Entscheidung treffen, eine Grüßentscheidung. Werdet ihr ihm zunicken? Werdet ihr lächeln? Werdet ihr sagen, guten Morgen, Mr. Baumel?, oder werdet ihr einfach hi sagen? (…) Es gibt so viele Arten, hi zu sagen. Man kann das Wort zischen, zwitschern, bellen, singen, blaffen, lachen, husten. Schon ein simpler Gang durch den Flur erfordert Absätze, Sätze im Kopf, Entscheidungen noch und noch (…) Träumen, wünschen, planen: Das alles ist Schreiben (…). Finden Sie heraus, was sie lieben, und tun Sie es. Darauf läuft es hinaus. (…) Es ist alles andere als leicht, aber Sie müssen sich im Klassenzimmer wohl fühlen können. (…) Hoffen Sie nicht auf Hilfe von Menschen, die dem Klassenzimmer entflohen sind, von den Höhergestellten. Die sind immer gerade beim Mittagessen oder denken an Höheres. Sie sind mit den Kindern allein. (…) Ich werde (…) in meine Notizbücher kritzeln. Vielleicht wird ja was daraus. (…) Ich probier’s.»
(S. 314, 315, 328, 329, 330, 332)

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