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Gabriele Münter zum Todestag (19.2.1877 – 19.5.1962)

von Taccuino Del Vecchio | 19/05/2025 | Die Notizen des Alten | 0 Kommentare

Hommage an die bildnerischen Gestaltungen der Kinder

Heritage Image Partnership Ltd / Alamy Stock Photo

Letzte Woche besuchte der Alte im Musée d´Art Moderne von Paris eine Ausstellung der deutschen Expressionistin Gabriele Münter.

Faszinierend fand der Alte folgende Vorgehensweise von Münter:
Sie kopierte ab 1914 Zeichnungen von Kindern und transponierte sie in Ölmalereien eigener Prägung. Durch diesen Prozess will Gabriele Münter sich die Bildsprache der Kinder einverleiben oder zumindest sich ihr zu nähern. Sie sieht in den Bildern der Kinder die Wurzeln jeglicher Kreativität. Ihnen gilt es sich wieder zu erinnern und sie für den eigenen Gestaltungsprozess fruchtbar zu machen. So erst kann sich Münters Malerei erneuern.

In der Ausstellung figurieren zwei Beispiele:

Zusammen mit ihrem damaligen Lebensgefährten Wassily Kandinsky hat Gabriele Münter ungefähr 250 Kinderzeichnungen gesammelt, welche sie als authentische und ausdrucksstarke Volkskunst betrachteten.
Sie dienten als Inspirationsquelle für eine Erneuerung ihres künstlerischen Vokabulars.

Mit Hilfe der Kinder konnte Gabriele Münter sich sozusagen ent-professionalisieren und ihre eigene künstlerische Tätigkeit erneuern.

Parallel zu der Ausstellung über Gabriele Münter lief eine andere Ausstellung, die dem Verhältnis zwischen Henri Matisse und seiner Tochter Marguerite gewidmet war.
Dem Leitsatz Henri Matisses möchte der Alte zustimmen:

Il faut voir toute la vie comme lorsqu’on était enfant.
You have to look at life as you did when you were a child.

Gefallen hat dem Alten auch dieses an die Ausstellung anschließende Atelier, in dem man mit Bruchstücken und Linien, die den Zeichnungen Henri Matisses entnommen sind, neue Gesichter zusammenstellen kann:

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