Pablo Neruda zum Geburtstag (12.7.1904 – 23.9.1973)
Der Schweizer René Bardet hat die Poesie Pablo Nerudas mit seiner Musik verknüpft.
Auch die Platte Poesie und Musik – Pablo Neruda 2 – Tiersammlung ist im Klassenzimmer des Alten öfters gelaufen, beinhaltet sie doch ein Gedicht Nerudas (hier ab 1.15), das mit folgenden Worten beginnt:
Wo nur mag Guillermina sein?
und weiter:
Als meine Schwester sie eingeladen hatte
Ich ging ihr die Tür zu öffnen
Ein trat die Sonne
Ein zogen Sterne
Ein traten zwei Weizenzöpfe
Ein Paar unendlicher Augen
Ich war vierzehn und war hochmütig
Schmal, scheu, dunkel,
die Stirne kraus, düster und förmlich
Ich lebte im Wald, durchnässt mit den Spinnen
Ich kannte die Käfer, die dreifarbigen Bienen
Ich schlief, in die Minze gesunken, mit den Rebhühnern
Da trat Guillermina ein
mit zwei blauen Blitzen,
die mitten durchs Haar mir fuhren,
mich wie Degen an die Wände des Windes hefteten
Das geschah dort unten in Temuco
im Süden, an der Grenze
…
Hören Sie selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=ezq2RguWbj8
Solche Sprache (auch Lyrik genannt) braucht keine Erklärungen und Interpretationen, sondern emotionale Wellenlängen, Bindungen und Dispositionen – hier noch durch Bardets Musik verstärkt – welche bei allen Kindern noch intakt und vorhanden sind.
Auf Pablo Neruda wird der Alte im September zurückkommen.
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