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Tzvetan Todorov zum Geburtstag (1.3.1939 – 7.2.2017)

von Taccuino Del Vecchio | 01/03/2025 | Die Notizen des Alten | 0 Kommentare

Die hier von dem Alten bereits gewürdigte Siri Hustvedt hat in einem ihrer Bücher folgenden Satz von Tzvetan Todorov zitiert: «’Sorge’, schreibt Tzvetan Todorov, ‘ist in sich selbst Belohnung, denn sie macht den Geber glücklich’.»
Wir sollten uns also stets um unsere Mitmenschen sorgen.

Tzvetan Todorov selbst sorgt mit seinen Klarstellungen und Einsichten dafür, dass wir uns der Wichtigkeit der partikularen Beiträge jeden Kindes und jeden anderen Teilnehmers an sketchblog.lu erst recht bewusst werden.
So hebt er die Einzigartigkeit der ästhetischen Gestaltungen und im weitesten Sinne also der ´Stories´, welche im Blog zu Tage treten, hervor:

«Storytelling may be the only way of bringing home an experience that was not ours. (…) We can project ourselves into the characters, real or imaginary, and come back transformed. Arendt said: ‘No philosophy, no analysis, no aphorism, be it ever so profound, can compare in intensity and richness of meaning with a properly narrated story.’»
(2008) Duties and Delights – The Life of a Go-Between: Interviews with Catherine Portevin, p. 203, Oxford: Seagull Books

Er fährt fort, indem er die Möglichkeit einer ausgedehnten Kommunikation und eines einsetzenden Dialogs dank der Dokumentation, der Publikation und der Archivierung solcher erstellten ´Texte´ erwähnt.
Die Vielfalt der publizierten Dokumente und ´Texte´ setzt ein Zeichen gegen die in der Schulpolitik so sehr gewünschte Standardisierung und Einförmigkeit:

The universalism of storytelling and storying «(…) posits the possibility of communication and dialogue instead of arguing in favour of unification and standardisation. (…) This avenue to the universal involves being deeply immersed in the particular. (…) universality and tolerance do not always go well together.»
Ibid. pp. 214, 234

Zahlreiche Dokumente unseres Blogs zeugen vom Wert der partikularen Fragestellungen eines jeden Kindes für ein sinnvolles Lernen, auch im Rahmen des offiziellen Curriculums. Die Kinder erkennen durch die ästhetische Textgestaltung den Wert sowie den Zweck des Lernens in ihrer jeweiligen Umgebung.
Todorov schreibt:

«The meaning of events is not inherent to them, no more than it is inherent to natural processes.
Meaning and value are brought to events by human beings asking questions. (…) unconditionally praising memory (…) seems senseless to me. (…) It is not memory, not the recollection of the past that is sacred, but the values that can be drawn from it.»
Ibid. pp. 340, 341

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