Joe Brainard zum Geburtstag (11.3.1941 – 25.5.1994)
Joe Brainards Buch ´I remember´ hat den Alten zutiefst beeindruckt.
Joe Brainard (2021) I remember. (Introduction by Paul Auster – Afterword by Ron Padgett) Mirefoot, Burneside, Kendal, Notting Hill Editions.
Der amerikanische Autor Paul Auster hat beteuert, das Buch mindestens achtmal gelesen zu haben.
Für Auster bleibt das Buch unerschöpflich, merkwürdig und überraschend.
Joe Brainard, hauptsächlich als bildender Künstler tätig, hat mit dem simplen Format
´I remember´ ein organisatorisches Prinzip erfunden, welches die kumulative Dimension zum Hauptfaktor des Schreibens erhebt.
In der schier grenzenlosen Ansammlung von Erinnerungsfetzen trifft Brainard das Wesentliche des menschlichen Erlebens. Brainards Erinnerungen sind in ihrem Kern auch unsere.
Paul Auster vergleicht Brainards Buch mit einem Musikstück gespielt von unzähligen Instrumenten, die da sind:
– Erlebnisse in der Familie
– Ernährung
– Kleidung
– Filme, Filmstars, Fernsehen und Popmusik
– Schule und Kirche
– Körper
– Träume, Tagträume und Fantasie
– Ferien
– Objekte und Produkte
– Sex
– Witze und Sprichwörter
– Freunde und Bekanntschaften
– Autobiografische Fragmente
– Einsichten und Bekenntnisse
– Grübeleien
Paul Auster beschreibt Joe Brainards Kompositionsprinzip wie folgt:
“Brainard confesses, but he does not rant, and he has no interest in mythologizing the story of his own life. He seduces us with his gentleness, his lack of pomposity, his imperturbable interest in everything the world offers up to him.” (p. XX)
Schreiben wir doch einfach unser eigenes ´I remember´.
0 Kommentare